Dienstag, 19. September 2017

Tag 19 – 23
Freitag, 01.09.17 – Dienstag, 05.09.17

Am Freitagvormittag konnten Kirimia und ich die ersten Kinder in einem anderen Raum behandeln!!!!!
Am Nachmittag musste ich leider nochmal mit den Leuten von der Schreinerei bei den Übergangsleisten des Fußbodens und beim Anbringen der Sprossenwand helfen.

Einschub:
Ganz vergessen hatte ich von unseren Besuch einige Tage vorher bei den Orthopädietechnikern im Krankenhaus Ikonda zu berichten.
Ikonda und Tandala sind 2 Dörfer die zusammengewachsen sind. So befindet sich das Krankenhaus also in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Träger ist die katholische Kirche und es wird von einem italienischen Padre geleitet. Schon im Herbst waren wir, Elikana, Kirimia und ich, zu einem offiziellen Besuch beim Padre. Es gab (und gibt) beiderseits den Wunsch, dass Kirimia 1 -2 Tage im Krankenhaus arbeitet. Da er aber die staatliche Anerkennung als Physiotherapeut noch nicht hat, ist das immer noch „auf Eis gelegt“.
Seit kurzer Zeit gibt es im Krankenhaus eine Abteilung für Orthopädietechnik: Anfertigung, Versorgung und Begleitung mit Orthesen, Prothesen und anderen Hilfsmitteln. Kirimia hatte bereits vorher Kontakt zu ihnen mit konkreten Wünschen / Behandlungsbedarf von Patienten aufgenommen.
Einer der 3 Techniker hat eine Ausbildung in der Ponsetti-Methode (Behandlung von Klumpfüßen). Schon jetzt behandeln und versorgen sie damit Kinder, die davon betroffen sind. Nur es fehlt die physiotherapeutische Begleitung. Wir berichteten von unseren Besuchen in Usa River bei Goodluck und in Mbeya bei Emanuel und kamen schnell in ein intensives Gespräch darüber. Wir beschlossen herauszufinden, welche Möglichkeiten es konkret gibt, Kirimia und die anderen beiden Orthopädie-Techniker in dieser Methode auszubilden (Miracle Feet?), damit diese Arbeit hier in den Bergen der Ukinga verstärkt angeboten werden kann.
Gleichzeitig sollte auch mit Emanuel, der das ja im „4-Busstunden“ entfernten Mbeya anbietet, Kontakt aufgenommen werden, um mit ihm zu einem konstruktiven Miteinander zu kommen.

Das Team mit Kirimia

Präsentation einer Schuh-Schienen-Versorgung nach der Ponseti-Methode
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Eigentlich waren es 6 Kinder. 1 Kind und ein Erwachsener sind nicht erschienen.
2 von den Kindern mussten wieder aus privaten Gründen abreisen.
Eine davon war Vanessa. Vanessa hatten wir im Oktober besucht. Sie litt an ihren Klumpfüßen. Aufgrund unseres Besuches konnte sie wenig später in Daressalam kostenlos operiert werden (bis zum 6. Lebensjahr ist die OP für Klumpfüße in Tansania frei).
Sie war aber wenigstens zu einer Kontrolluntersuchung in das Krankenhaus Ikonda zu den dortigen Orthopädietechnikern gegangen.
Ich konnte sie kurz sehen. Es war wunderbar anzuschauen, dass sie nur noch mit einer dezenten Restsymptomatik stehen und laufen konnte!

So hatten wir 4 Kinder zur Behandlung.
Als erstes kam Heri. Heri hatten wir während der Besuchstour im Oktober vergangenen Jahres besucht:
„…...Zunächst kamen wir zu einem Haus mit einem 7-jährigen Jungen. In diesem Haus lebten noch der Großvater (blind) der Vater mit seiner 2. Frau und 2 Stiefgeschwistern (3 und 4 Jahre alt).
Die Mutter des Jungen war gestorben.
Der Junge litt an epileptischen Anfällen. Das Gehen erschien etwas staksig, Koordination / Feinmotorik für sein Alter nicht ganz entsprechend. Wahrscheinlich auch eine leichte bis mittlere geistige Retardierung. Sicher kann man das bei so einem kurzen Besuch nicht sagen, eine Differenzierung zwischen sozialen und psychischen Komponenten ist erst bei einem längeren / intensiveren Kontakt möglich.
Im Gespräch mit dem Vater gab es dann vor allem 2 Themen: Zum einen die medikamentöse Versorgung, die nicht regelmäßig / gar nicht erfolgt und zum anderen die Feuerstelle, die eine große Gefahr darstellt (sie ist auf dem Boden ungesichert, Flammen bzw. deren flackerndes Licht kann einen epileptischen Anfall auslösen – wir haben schon viele Kinder mit Verbrennungen durch einen Unfall mit der Feuerstelle gesehen).....“

Heri wurde von seinem Onkel begleitet.
Leider hat sich die Gesamtsituation nicht verändert. Medikamente gegen die Anfälle bekommt er weiterhin nicht – obwohl er diese kostenlos erhalten würde. Die Häufigkeit der Anfälle kann bis zu 2x wöchentlich betragen. Die körperliche Symptomatik hat sich verschlechtert: Zu sehen ist eine außerordentliche hohe Grundspannung. Der Gang ist deutlich staksig, die Arme befinden sich in einer dauernden Beugehaltung. Alles wirkt sehr steif. Auch sein Sprechen ist deutlich gemindert.
Er hat große Probleme vom Stehen in das Sitzen auf dem Stuhl oder auf den Boden zu kommen.
In der Behandlung bzw. bei Spiel- und Bewegungsangeboten wirkte er überfordert, konnte Anforderungen nur ansatzweise umsetzen. Ich würde hier von einer „Apraxie“ sprechen.
So nahmen wir uns viel Zeit bzw. gaben ihm diese: Mit viel begleitenden Körperkontakt konnten wir auf dem Boden über das Krabbeln und mit dem Ball an seinem Körperbild und -schema arbeiten: Koordination, Gleichgewicht / Balance, Selbstvertrauen.
Spannend war für uns und dem Onkel als wir uns ein Video ansahen, welches ich im Oktober von Heri gemacht hatte. Der Unterschied zu heute war auch für ihn klar zu erkennen.
Mit ihm wurde dann auch noch ein klares Gespräch geführt: Vorstellung von Heri im Krankenhaus, die Notwendigkeit einer regelmäßigen Medikamentengabe und die Möglichkeiten einer Förderung.
Am Ende des Aufenthaltes konnten wir beobachten, dass Heri am Alltag, im Spiel mit den anderen Kindern und in der Behandlung sich emotional und körperlich stärker beteiligte.
Heri mit seinem Onkel


Langsam nähern wir uns dem Boden
Heri beim krabbeln durch die mobile Sprossenwand

























Als weiteres Kind war Simon mit seinem Vater gekommen.
Simon kannte ich vom letzten Jahr. Er war das erste Kind was wir damals besuchten und er nahm an der Behandlungswoche / Seminar eine Woche später teil. Zu einem weiteren physiotherapeutischen Seminar war er dann nochmals im Frühjahr im Diakoniezentrum.
Damals schrieb ich:
„…...Ein Junge, 10 Jahre, lebt mit seinem Vater alleine in sehr einfachen Verhältnissen...
..(Simon)... kann nicht laufen (wahrscheinlich aufgrund einer vorgeburtlichen zerebralen Parese (Hirnschädigung) sind alle 4 Extremitäten im unterschiedlichen Ausmaß gelähmt). Außerdem scheint eine mindestens geistige Entwicklungsverzögerung vorzuliegen. Kaum Sozialkontakte zu anderen Kindern. Die Verhältnisse in dem beide leben sind äußerst einfach bzw. sehr arm. So wäre eigentlich auch die Hygiene ein Thema, da der Junge wahrscheinlich zu 90% auf dem Boden lebt……..
Was mich schon eine Woche vorher beeindruckte, waren seine lebendigen Augen.
Sobald wir im Therapieraum waren – er im zu großen Rollstuhl, wollte bzw. zeigte er uns, wie er aufstehen kann. Es war eine Idee von ihm, die er sofort umsetzte – ohne „Zwischenschritte“ – mir kam eine Formulierung in den Sinn: er stürzte sich in eine halbwegs aufrechte Position…..
Wir beschlossen, das, was er uns zeigte, aufzunehmen. Jedoch mit sehr (!) viel Struktur (step by step) und mit Hilfe einer mobilen Sprossenwand (diese wurde im Juli in einer deutsch – tansanischen Gemeinschaftsproduktion gebaut – herzlichen Dank dafür!).
Das heißt im Einzelnen: Erst Bremsen festmachen, die Fußstützen wegklappen, mit den Füßen auf den Boden kommen, sich nach vorne lehnen, langsam(!) aufstehen, die Sprossenwand greifen, stehen…….. und dann ging es weiter: er ist (mit Hilfe natürlich) auf der Sprossenwand hochgeklettert! Und er war so stolz oben zu sein, bzw. sogar oben zu sitzen!!!
Für ihn war es richtig viel Arbeit. Er war schnell ablenkbar, die Konzentration über einen kurzen Moment hinaus zu behalten, fiel ihm schwer....“

Simon im Oktober 2016:
Die großen Fortschritte die Simon in der Zeit gemacht hatte, waren für mich überraschend:
er kann sich mittlerweilen sicher (einhändig) mit dem Rollstuhl bewegen, er kann stabil und frei sitzen - damit eigenständig essen, eine Toilette ohne Hilfe benutzen und auch das An- und Ausziehen wird damit möglich.
Nach Auskunft des Vaters hat Simon im Dorf neue Freundschaften zu anderen Kindern geknüpft.
So arbeiteten wir einerseits an der weiteren Aufrichtung, an seiner Fähigkeit das Gleichgewicht zu halten und am fortkommen: auf allen vieren und auf den Füßen (stehen).
beim Gespräch mit dem Vater und Simon


                              Balance halten und und gleichzeitig den Pullover ausziehen!









Training: vom Rollstuhl auf die Toilette kommen




Am letzten Tag waren wir mit ihm bei den Orthopädietechnikern des Ikonda Krankenhauses. Sie hatten während Simons letzten Aufenthaltes im Diakoniezentrum im Frühjahr die Maße aufgenommen, um ihm für beide Füße / Beine jeweils eine Orthese anzufertigen. Diese wurde ihm jetzt mit den letzten Feinarbeiten mitgegeben. Die Idee dabei ist, dass die Beine und Füße eine für das Stehen korrigierende Position erhalten.
Mit dieser Gesamtentwicklung ist für Simon die Aufnahme in eine Förderschule incl. Internat sehr wahrscheinlich geworden!!!!!
Jedoch, die Frage der Finanzierung ist noch nicht geklärt.

Das 3. Kind war Furaha.
Auch ihn kannte ich vom letzten Jahr. Zum physiotherapeutischen Seminar hatten wir ihn damals nicht berücksichtigen können.
Damals schrieb ich:
„…..Der erste Besuch des Tages galt einer sehr armen Familie.  Der Junge, 9 Jahre, eines von 3 Geschwistern, mit einer Lähmung aller 4 Extremitäten (CP / Tetraspastik) und wahrscheinlich einer leichten geistigen Behinderung war der Grund des Besuches. Auch er lebt sitzend auf dem Boden, kann sich aber auch mit Hilfe eines „Rollator“ – ein selbst gebauter Roller – einige Meter gehend fortbewegen. Während unseres Gespräches mit den Eltern, saß er auf dem Boden und spielte mit einem „Pfeil und Bogen“: sehr konzentriert und ausdauernd versuchte er den Pfeil zu positionieren und den Bogen zu spannen.
Trotz der Armut waren Vater und Sohn in Daressalam zur Untersuchung und Therapie. Diese mussten sie, trotz sichtbarer Erfolge, nach kurzer Zeit aus finanziellen Gründen absagen...“

Er kam mit seinem Vater. Sie waren auch im Frühjahr bereits zum Physiotherapie-Seminar in Tandala gewesen.
Der Vater berichtete, dass Furaha seitdem selbstständiger und neugieriger geworden ist. Er versucht sich u.a. an den häuslichen Arbeiten irgendwie zu beteiligen.
In den Behandlungen standen die Themen Aufrichtung, Stabilität und Mobilität weiter im Focus.
Auch eine weiterführende Versorgung mit Orthesen wurde angedacht.
Furaha genoss es vor allem mit den anderen beiden Jungen spielen zu können und mit den Erwachsenen im Kontakt zu sein.
Um körperlich selbstständiger sein zu können (Sitzen, Anziehen, Toilette), bedarf es noch einiger Zeit mit den entsprechenden Behandlungsangeboten.
Leider war der Kontakt zu seinem Vater in der Zeit eingeschränkt, da er an einem akuten Malariaanfall litt.

Furaha im Oktober 2016 zu Hause


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                                2017




Das vierte Kind hieß Niklas und ist 1 Jahr + 10 Monate alt. Er wurde von seiner 20 jährigen Mutter gebracht.
Niklas hat eine geistige und körperliche Einschränkung seit der Geburt:
  • der Gesamtspannungszustand der Muskulatur ist stark vermindert (hypoton)
  • er kann nicht seine Positionen verändern: aus der Rückenlage in die Seitlage / aus der Bauchlage in die Seitlage oder Rückenlage
  • kein Hand – Fuß – Kontakt
  • erhebliche Schluckbeschwerden (beim Essen)
  • die Augen können nur kurzfristig fixiern, das linke „rutscht“ immer wieder weg
  • kein Sprechen
  • mindestens eine starke Hörbehinderung
Die Mutter, alleinstehend, scheint mit dieser Situation, mit ihrem Kind stark überfordert zu sein. Sie wirkt hilflos und beschämt.
Vorsichtig versuchten wir ihr nahezubringen, wie sie Niklas im täglichen „Handling“ unterstützen kann. Dem stand sie zunächst sehr skeptisch und abwehrend gegenüber. Als sie aber sah, dass Niklas nach einer Behandlung im Unterarmstütz in der Bauchposition den Kopf halten konnte und die Augen für einen längeren Zeitraum nicht so „wegrutschten“, wurde sie etwas zugänglicher.
Ich denke, es war auch ein Problem, dass Kirimia und ich 2 Männer waren. Wir behandelten dann das Kind nur noch so, dass entweder Kiri oder ich als Therapeut anwesend waren und wir eine Mitarbeiterin des Diakoniezentrums baten, mit ihr über ihr Kind zu sprechen.
Eine ärztliche Konsultation lehnte sie, zu mindestens anfänglich, kategorisch ab.
Mutter und Kind brauchen eine kontinuierliche vertrauensvolle Begleitung!
Da sie nicht so weit vom Tandala entfernt wohnen, könnte dieses eventuell sogar durch das Diakoniezentrum erfolgen.

Resümee des Physiotherapie-Seminars:
Wie bereits im Oktober vergangenen Jahres fand ich es spannend, wie einerseits die Kinder miteinander im spielen zusammenfanden und es genossen und andererseits die Erwachsenen / Angehörigen zu einer Gruppe wurden, die sich gegenseitig unterstützten (vor allem in Bezug auf Furaha, da sein Vater ja krank war) und sich zunehmend im Mitarbeiterkreis aktiv integrieren konnten.
Leider gab es für sie, aufgrund der Umstände (Bauarbeiten im Physioraum, Einführungstage für die neuen FSJler) keine begleitenden „Bildungs- und Gesprächsangebote“.

Baba Furaha und Baba Simon im Gespräch
Deutlich zu sehen war, dass es bei den Kindern eine Entwicklung aufgrund der physiotherapeutischen Begleitung geben kann!!!
Klar ist aber auch, dass dieses im starken Maße davon abhängig ist, wie die Bezugspersonen aktiv mit einbezogen werden und es im Alltag wenigstens ansatzweise begleiten können.
Deshalb ist es unerlässlich, dass begleitende Angebote durch das Diakoniezentrum während eines Seminars erfolgen müssen!
Diese Form der Physiotherapie (auch für erwachsene Patienten / Klienten) stellt für mich einen wichtigen Bestandteil / Säule der Arbeit dar!

Am Montagnachmittag hatten wir, Kirimia, Elikana, Leah und ich noch ein ausführliches und intensives Abschlussgespräch. Dabei wurden auch die kontroversen Themen nicht ausgelassen.

weiter Tag 23
Dienstagnachmittag, 05.09.17
Es ist unser letzter Tag in Tandala!
Schon seit dem Vormittag laufen die Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung der Physiotherapie im Diakoniezentrum.

das große Festessen wird vorbereitet
Mit knapp 1 Stunde Verspätung ging es dann los. Knapp 70 Personen – mit dabei waren der Dekan des Kirchenkreises, der Dorfvorsteher, die Leitung des benachbarten Lehrerseminars und die Orthopädietechniker des Krankenhauses Ikonda - saßen im großen zentralen Haus zusammen, lauschten und bewegten sich zu den Klängen des Bläser- und Gesangchores mit.



Elikana und ich sprachen über die Ausgangsidee und Entwicklungsgeschichte für die Physiotherapie.
Kirimia brachte in einer wunderbar mitreißenden Art und Weise die Physiotherapie als solche allen Anwesenden näher.
In der Begleitung des Bläserchores zogen dann alle in die „heilige Räumlichkeit“ der Physio ein.
Hier stellten wir dann ganz praktisch einzelne Möglichkeiten der Behandlungen vor (u.a. Trampolin, Pezzibälle, Schlingentisch, Sprossenwand...)



Anschließend kamen wir über einzelne Nachfragen noch über konkrete Dinge ins Gespräch (Indikationen für eine Behandlung, Finanzen).
Es war eine wunderbare Atmosphäre – die auch zunehmend davon geprägt war, dass die Dunkelheit sich breit gemacht hatte, wobei die Beleuchtung im Physioraum, außer einer Lampe, noch nicht installiert war.... aber jeder hat ein Handy und hier gibt es ja auch eine „Taschenlampenfunktion“...









So ging es dann wieder zurück in das zentrale Haus zum gemeinsamen Essen.
Danach ergriffen einige Personen das Wort, bedankten sich für die Einladung und sie waren alle sehr angetan von unseren Ausführungen und dem neuen Projekt der Physiotherapie.
Von seitens des Lehrerseminars gab es spontane Ideen, wie eine Zusammenarbeit mit Kirimia auch dort erfolgen könnte!
Und bevor alle einschliefen, gab es dann noch für mich und für Leah eine sehr berührende Verabschiedung und Danksagung.
Natürlich durften auch von uns abschließende Worte nicht fehlen.





Der Versuch einer Schlussbemerkung:
Es war wieder eine sehr intensive Zeit für mich – und nochmal ganz anders, als im Oktober letzten Jahres.
Zunächst einmal möchte ich allen danken, die mich unterstützt und meine Fokussierung auf dieses Projekt ertragen haben!
Ich möchte mich auch bei Kirimia, Sedekia, Elikana und den anderen Mitarbeitern bedanken, dass sie mein europäisch – deutsches Denken „ausgehalten“ haben und wir immer wieder neu ins Gespräch kamen!
Ganz besonders dankbar bin ich, dass meine Tochter Leah mit dabei war und für mich ein wichtiger Partner in den Gesprächen zu zweit und mit den anderen wurde!!!!!
Es gab einige emotionale „auf und abs“. Natürlich sind Pläne, Erwartungen und Hoffnungen die eine, die Realität vor Ort die andere Seite.
Ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem Umfang handwerklich tätig zu sein. 
Die physiotherapeutische Arbeit mit den Klienten und auch die inhaltliche Begleitung / Unterstützung / Supervision mit Kirimia kamen zu kurz.
Andererseits haben wir auch viel geschafft:
  • Es konnten einige wichtige Kontakte für Kirimia, für die physiotherapeutische Arbeit im Diakoniezentrum und für das Zentrum selbst geknüpft werden. Diese müssen jetzt weiter gepflegt und hoffentlich auch nachhaltig ausgebaut werden.
  • Das Kernstück der Physiotherapie ist mit der 90%igen Fertigstellung der Räumlichkeit geschaffen. So kann Kirimia hier in den „eigenen“ Wänden anfangen kontinuierlich zu arbeiten. Auch für die Außenwirkung (Dorf, Krankenhaus, Kirchenkreis und Landeskirche) ist dieser Raum als Präsentation wichtig.
  • Trotz des reduzierten physiotherapeutischen Seminars wurde deutlich, wie wichtig diese Arbeit ist und werden kann. Schon in diesen ersten 9 Monaten, seitdem Kirimia hier arbeitet, konnte einigen Kindern in ihrer Entwicklung signifikant geholfen, ihre Lebensqualität verbessert werden.
  • Die eher „familiäre“ Atmosphäre im Diakoniezentrum ermöglicht es insbesondere den Angehörigen der Kinder und erwachsenen Klienten sich zu öffnen, indem sie u.a. erleben und erfahren, wie eine inklusive Arbeits- und Lebensgemeinschaft anhand der Mitarbeiterschaft „funktioniert“ bzw. einfach Alltag ist.
    Wenn hier begleitende Angebote (Gesundheit, Ernährung, Rechte, allgemeine Bildung) noch klarer in die Seminarstruktur eingebettet werden (können), kann das Veränderungen im Menschenbild, im Denken und im praktischen Lebensvollzug bewirken.
    Ich glaube, dass erst mit dieser Zweigleisigkeit (körperliche Behandlung / Therapie und Bildung) eine Nachhaltigkeit verankert werden kann.                                                                                                                                                                                                              
Zuletzt bleibt die Frage der Finanzierung.
Die Ausstattung der Physiotherapie und das Gehalt von Kirimia wird zu 100% durch den Verein “Pro Tandala“ über Spenden finanziert.
Der Verein beteiligt sich auch an den Kosten der Gehälter der anderen Mitarbeiter des Diakoniezentrums sowie an den laufenden Kosten des Zentrums.
Einen staatlichen Zuschuss gibt es nicht.
Nur zu einem geringen Teil kann das Diakoniezentrum selber Geld erwirtschaften. Diese gilt es auszubauen.

Für die physiotherapeutische Arbeit heißt das konkret:                                                                      
Der finanzielle Aufwand (Vollverpflegung, Unterkunft, Fahrtkosten) für den Besuch / Teilnahme an einem physiotherapeutischen Seminar beträgt pro Person ca. 7,50 Euro.Wenn eine Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln (Orthesen, Prothesen usw.) notwendig ist, können die Patienten in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Ikonda sehr kostengünstig versorgt werden. Auch hier gibt es keine staatliche Unterstützung.
Neben dem Gehalt für Kirimia fallen auch weitere Kosten an, zum Beispiel Fahrtkosten, um die Klienten zu besuchen und vor Ort zu begleiten.

Deswegen möchte ich hier eine herzliche Einladung aussprechen, dieses Projekt zu unterstützen:
Über das Konto von „Pro Tandala“ werden diesbezüglich gerne Spenden entgegengenommen!

Kontoverbindung Pro Tandala:
Inhaber: Pro Tandala e.V.
IBAN: DE65 8105 2000 0353 0107 23
BIC: NOLADE21HRZ / Sparkasse Neinstedt


für Gehalt Kirimia und Physio allgemein: Verwendungszweck: Zuschuss Physiotherapie + Adresse
                                                                    der Person (für Spendenbescheinigung)
für Seminar Physiotherapie:         Verwendungszweck: Seminar Physiotherapie + Adresse...

Gerne können auch Fragen zu diesem Projekt direkt an mich gestellt werden: torstenstrauss@feldenkrais-seminar.de

Und ganz zum Schluß – Dankeschön und Glückwunsch an jeden LeserIn, der / die es geschafft haben, bis hier hin meinen Blog zu lesen!







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